Was Fotografie für mich bedeutet

Ich kann gar nicht sagen, wann mein Interesse an der Fotografie begonnen hat. Jedenfalls in Kindertagen. Und noch bevor ich selber zur Kamera greifen konnte, blätterte ich fasziniert in Fotobildbänden. Allen Voran: "Unser Jahrhundert im Bild", das mächtige Bild- und Geschichtswerk aus dem Bertelsmann Verlag. Möglich, dass mich diese Interessen dann später zum SPIEGEL geführt haben. Aber vielleicht war es auch so, dass man in den Sechzigern nur zu gut noch spürte, welche Brüche die Welt - bis in die Familien hinein - erlebt hatte. Der Krieg war förmlich noch zu riechen, zu hören, er stand den erwachsenen noch ins Gesicht geschrieben - und dennoch war der Krieg nur in den Bildern zu sehen.

 

Mein privates Interesse gilt heute mehr der Natur: Der Welt die uns umgibt. Der Welt in der wir leben. Aber auch hier gilt: Alles verschwindet. Die Schönheit der Natur ist eine Sache, der Wandel der uns umgibt, die andere. 

 

Wir leben jetzt am Schaalsee im Herzogtum Lauenburg. Und ich bin mehr als glücklich, hier ein Zuhause gefunden zu haben. Das dazu eine enge Beziehung zum Wüstenland Namibia entstanden ist, war sicher nicht direkt vorhersehbar. Obwohl - wenn man es denn so sehen mag: Habe ich mich als Kind gern auf den Dachboden geschlichen und in den Bücherschätzen meiner Vorfahren gestöbert. So auch in den großen, gebundenen Jahresbänden der "Rheinischen Gesellschaft", für die mein Urgroßvater regelmäßig gespendet hatte um die Erziehung des schwarzen Menschen in der einstigen Kolonie Deutsch-Südwestafrika zu guten Christen zu fördern.

 

Das alles ist lange vorbei. Die Fotografie aber begleitet mich, seit ich mir mit 14 Jahren ein erstes Fotolabor in einer Abstellkammer einrichten durfte.

 

 

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